Fridays For Future!
Die „Fridays For Future“ Bewegung um Greta Thunberg erreichte am Freitag endgültig globale Dimensionen. Hunderttausende Schüler in 2.000 Städten streikten auf dem Globus für Ihre Zukunft. Auch in Berlin waren es 25.000, die sofortige Maßnahmen für den Klimaschutz forderten. Doch warum handelt Deutschland trotz eindringlicher Warnungen vor dem Treibhauseffekt immer noch so zögerlich?
Im August 2018 begann die damals 15 jährige Schwedin Greta Thunberg mit dem „Skolstrejk för klimatet“ (Schulstreik fürs Klima). Ihre zentrale Forderung war von da an, den Streik so lange fortzusetzen, bis Schweden das Pariser Klimaabkommen einhält. Seitdem erzielte sie weltweit Aufmerksamkeit. Die „Fridays for Future“ Bewegung entstand. Am Freitag gab es den ersten globalen Protesttag in 2000 Städten. In Deutschland gab es 220 Proteste mit 300.000 Schülern.
Als Reaktion auf die Äußerung von Christian Lindner (FDP), dass man von Kindern und Jugendlichen die globalen Zusammenhänge eines komplexen Themas wie dem Klimawandel nicht erwarten könne, wurde eine Petition der "Scientists for Future" veröffentlicht, der sich 12.000 u.a. deutsche Wissenschaftler anschlossen. Nach deren Meinung heißt es, dass die Zusammenhänge der Schüler sehr wohl richtig erkannt und gut begründet seien. Die Petition wurde an diesem Freitag auf der Kundgebung in Berlin den SchülerInnen übergeben.
Es ist schon bezeichnend, dass eine 15 jährige Schülerin weltweit Aufmerksamkeit dafür erhält, dass sie auf wissenschaftliche Fakten eines globalen Treibauseffektes verweist, der eigentlich schon im Jahre 1896 bekannt wurde. In Ihrer Rede vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos in 2019 appelliert die Schwedin auf die sofortige, drastische Reduzierung der globalen Klimagas-Emissionen. Damit stützt sie sich auf die alarmierenden IPCC Berichte, die das wissenschaftliche Gremium des Weltklimarates seit 1990 in steter Regelmäßigkeit veröffentlichen. Eine zentrale Person im IPCC ist Hans Joachim Schellnhuber. 2007 wurde dieser von Bundeskanzlerin Angela Merkel zum wissenschaftlichen Chefberater der Bundesregierung in Fragen des Klimawandels und der internationalen Klimapolitik ernannt.
Bleibt die Frage, warum sich trotz der Top-Klima-Berater bzw. der jahrhundertealten, wissenschaftlichen Erkenntnis des Treibauseffektes unser gesellschaftliches Handeln nicht daran orientiert, die Klimagase entscheidend einzudämmen? Warum argumentieren und handeln Politiker dieses Landes immer noch mit den Dummheiten aus unserer fossilen Vergangenheit? Warum wehren sie sich verbissen mit gepanzertem SUV Automobil-Lobbyismus gegen das Ende der Kohleverstromung bis 2030, einem Ende der russischen Gasförderung, der Umsetzung der Wärmewände in deutschen Gebäuden?
Mal schauen, wie lange Sie das noch ungestraft tun dürfen. Die 25.000 jungen Demonstranten am Freitag in Berlin skandierten doch schon sehr laut und durchdringend mit den Worten vor dem Bundeskanzleramt: „Wir sind hier, wir sind laut, weil Ihr uns die Zukunft raubt!“
Atum solidarisiert sich ausdrücklich sowohl mit der „Fridays For Future“ Bewegung um Greta Thunberg, als auch mit den Wissenschaftlern der "Scientists for Future" Petition. Das Pariser Klimaabkommen muss sofort umgesetzt und die deutschen Klimaziele wenigstens für 2030 erreicht werden.
(Foto: Friday For Future Demonstration in Berlin, 15.03.2019)
Ihr
Benjamin Holtz
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